Wir bei LA SIESTA sind uns einig: Hängematten machen das Leben schöner. Sie schenken uns jeden Tag Entspannung, Ausgeglichenheit und jede Menge Glücksmomente.
Doch so sehr wir unsere Produkte lieben, ist uns auch bewusst, dass wir mit jeder Hängematte zum Klimawandel beitragen. Die klimafreundliche Gestaltung unserer Produktionsprozesse und unseres Arbeitsalltags ist uns daher seit Gründung von LA SIESTA eine Herzensangelegenheit. Aber leider fallen auch bei uns CO2-Emissionen an, die sich nicht vermeiden lassen.
Deswegen suchen wir kontinuierlich nach weiteren Möglichkeiten, um uns für den Schutz unseres Planeten starkzumachen. Wir sehen uns dabei insbesondere in der Verantwortung, gemeinsamen mit anderen gesellschaftlichen Akteuren der schnell voranschreitenden Erderwärmung entgegenzuwirken und somit die Ziele des Pariser Abkommens und der Vereinten Nationen zu unterstützen.
Einen für uns wichtigen Meilenstein auf diesem Weg haben wir im März 2022 erreicht: Unsere Hängematten und Hängesessel aus Kolumbien sind nun offiziell klimaneutral, ebenso wie unser Unternehmensstandort in Jugenheim.
Was genau das für LA SIESTA bedeutet und wie unser Weg zur Klimaneutralität bisher aussah, erfahrt ihr aus erster Hand im Interview mit unserem Kollegen Leon. Er ist seit 2018 Teil des LA SIESTA Teams und hat die leitende Funktion im Projekt Klimaneutralität übernommen.
Hintergrund: Was bedeutet Klimaneutralität?
Unternehmen, Produkte oder Prozesse sind klimaneutral, wenn sie keinen negativen Einfluss auf das Klima haben. Dies wird in erster Linie durch die Einsparung von Emissionen erreicht und damit durch die kontinuierliche Optimierung von Klimaschutzmaßnahmen innerhalb einer Organisation und deren Netzwerk. Nicht alle Emissionen können jedoch umgangen werden – deshalb gibt es die Möglichkeit, diese über international anerkannte Klimaschutzprojekte zu kompensieren. Da es für die CO2-Gesamtbilanz unerheblich ist, an welchem Ort die Emissionen ausgeglichen werden, können deutsche Unternehmen ihre Kompensationsleistungen in anderen Ländern der Welt tätigen.
Wie alles begann
Leon, wieso hat sich LA SIESTA entschieden, klimaneutral zu werden und wann kam das Thema erstmals auf?
Leon: Bei LA SIESTA wollen wir unsere Verantwortung der Natur gegenüber ganzheitlich wahrnehmen. Da wir unsere Produktionsprozesse und Versandwege schon so nachhaltig wie möglich gestaltet haben, kam im Jahr 2019 die Idee auf, den nächsten Schritt zu machen und das Thema Klimaneutralität anzugehen.
Als Hersteller sind wir für einige unvermeidbare Emissionen im Bereich Material und Produktion verantwortlich. Eine professionelle Aufarbeitung dieser Emissionen ist einerseits Grundlage für die Zertifizierung als klimaneutrales Unternehmen, hilft uns aber auch, unsere Auswirkungen auf die Umwelt besser zu verstehen und mögliches Reduktionspotenzial für die Zukunft zu erkennen. Der Ansatz bringt also in doppelter Hinsicht Vorteile.
Du hast in dem Projekt die Leitung übernommen. Wie kamst du zu dieser spannenden Rolle und welche weiteren Kolleg:innen waren involviert?
Leon: Cornelius, einer unserer Geschäftsführer, kam Ende 2019 auf mich zu und fragte, ob ich mir vorstellen könnte, das Projekt Klimaneutralität bei LA SIESTA zu leiten. Mir hat die Idee super gefallen und ich habe sofort zugesagt. Ich habe also die Recherche übernommen und herausgefunden, wie so ein Prozess funktioniert. Als das Projekt anfing, konkretere Formen anzunehmen, wurde mir klar, dass ich die Unterstützung von meinem Kollegen Marcelo aus dem Einkauf brauche. Er pflegt den Kontakt zu unserem Produktionspartner in Kolumbien und konnte mich mit allen Produktdaten versorgen.
An dem Arbeitsprozess waren also primär Marcelo und ich beteiligt. Aber auch Cornelius war ständig involviert, um seinen Input zu geben und regelmäßige Updates von uns zu erhalten.
Projektleiter Leon aus dem LA SIESTA E-Commerce-Team
Klimaneutralität – wie funktioniert das eigentlich?
Der Begriff Klimaneutralität kann verschiedene Aspekte umfassen. In welchen Dimensionen setzt LA SIESTA aktuell Klimaneutralität um?
Leon: An erster Stelle ist die Reduktion von Emissionen bei Herstellung, Versand und Bürobetrieb zu nennen. Alle unumgänglichen Emissionen werden mithilfe von ClimatePartner, einem Anbieter für Klimaschutzlösungen, erfasst und über ein Waldschutzprojekt ausgeglichen. Die Kompensationen umfassen in unserem Fall die Emissionen für unsere kolumbianischen Hängematten und Hängesessel über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg, unseren Unternehmensstandort in Jugenheim sowie Betrieb und Nutzung unserer Website.
Als Grundlage für den CO2-Ausgleich dienen verschiedene Werte. Welche sind das und wie werden die Emissionen erfasst?
Leon: Im Falle einer Standortkompensation, wie sie für unsere Büroräume in Jugenheim umgesetzt wurde, setzen sich die wichtigsten Daten aus Energieverbrauch und Mitarbeiteranfahrten zusammen. Außerdem wird die Menge an genutztem Büromaterial sowie der Kraftstoffverbrauch für Geschäftsreisen und Fahrten mit unseren Firmenwagen gemessen. Bei der Herstellung unserer kolumbianischen Hängematten und Hängesessel sind Faktoren wie Materialeinsatz und Transport sowie der Energieverbrauch während des Produktionsprozesses für die Emissionen verantwortlich.
Und welche Art von Emissionen machen bei LA SIESTA den größten Anteil aus?
Einen Großteil der Emissionen, die bei LA SIESTA für die Produktion anfallen, machen die Materialien und deren Herstellung mit 70-75 % aus. Am Standort Jugenheim entfallen rund 80 % der Emissionen auf die Anfahrt der Mitarbeiter.
LA SIESTA hat sich für das Kompensationsprojekt im kolumbianischen Mataven entschieden. Wieso fiel die Wahl auf dieses Projekt?
Leon: Bei der Auswahl des Projekts war es uns wichtig, unsere Emissionen dort zu kompensieren, wo sie anfallen. Da wir im ersten Schritt unsere kolumbianischen Produkte angegangen sind, war ein Projekt in Kolumbien für uns optimal. Ich habe der Geschäftsführung also die verfügbaren Optionen in Kolumbien vorgestellt und die Entscheidung ist zugunsten des Waldschutzprojekts in Mataven gefallen.
Hintergrund: Waldschutzprojekt in Mataven, Kolumbien
Wälder speichern große Mengen an Treibhausgasen und wirken somit dem Klimawandel entgegen. Zudem bieten sie Raum für eine große Artenvielfalt und dienen der Weltbevölkerung als Lebensgrundlage. Durch verschiedene Faktoren wie illegale Abholzung und Rohstoffgewinn gibt es allerdings immer weniger Waldfläche auf der Erde. Um diesem Problem entgegenzuwirken, sorgen Waldschutzprojekte für die langfristige Bewahrung von Wäldern.
In Mataven werden bereits 1.150.200 Hektar tropischer Regenwald und dessen Biodiversität geschützt, wobei der Beitrag von LA SIESTA 476,26 Hektar ausmacht. Die Initiative verfolgt aber nicht nur umweltspezifische Nachhaltigkeitsmaßnahmen, sondern z. B. auch Ansätze zur Sicherstellung von Lebensmittelsicherheit, zur Verbesserung des Bildungszugangs für Kinder und zur Förderung von Gesundheit. Ziel der Arbeit ist eine langfristige Veränderung hin zu nachhaltigen Wirtschaftsmethoden und Naturschutz.
Bringt Klimaneutralität echte Veränderungen?
Es gibt auch Kritik am Konzept Klimaneutralität. Was ist deine Einstellung dazu?
Leon: Der Begriff wird teilweise zu Recht kritisiert. Bevor Kompensationsleistungen in Erwägung gezogen werden, finde ich es in erster Linie wichtig, Emissionen zu sparen und somit möglichst wenig Auswirkung auf das Klima zu verursachen. Als Hersteller von Konsumgütern und Online-Händler ist Klimaneutralität ohne Kompensationsprojekte aber kaum realisierbar. Deshalb ist es in meinen Augen eine sehr gute Ergänzung, unvermeidbare Emissionen über ein anerkanntes Projekt auszugleichen. Wenn alle Unternehmen diesen Ansatz wählen würden, wäre schon viel für unseren Planeten getan.
Kannst du genauer darauf eingehen, wie LA SIESTA nicht nur zum Ausgleich, sondern auch zur Reduktion von Emissionen beiträgt?
Leon: Der Transport unserer Produkte wird mit möglichst wenig klimaschädlichen Mitteln abgewickelt. So verzichten wir – wenn möglich – auf Luftfracht und LKW-Fahrten und machen stattdessen verstärkt von Zug- und Schiffsverkehr Gebrauch. Auch bei der Auswahl unserer Produktionsmaterialien legen wir hohen Wert auf Nachhaltigkeit. Die Baumwolle für unsere Hängematte und Hängesessel wird biologisch produziert, was Emissionen einspart. Das Holz für die Spreizstäbe unserer Hängesessel und Stabhängematten stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft und trägt somit zu gesunden Wäldern bei.
Um CO2 für die Anfahrtswege unserer Mitarbeiter:innen einzusparen, gibt es bei LA SIESTA die Möglichkeit, mit einem Job-Rad zur Arbeit zu kommen und flexibel aus dem Homeoffice zu arbeiten.
Vielen Dank für die spannenden Einblicke, Leon!
Ein Beitrag von: Elena Gaber
Stand: Juli 2022